Katrin Eggenberger ist seit November Aussenministerin von Liechtenstein. In einem Interview erläutert sie nun ihre Standpunkte bezüglich des Brexit und der EFTA. Beim Binnenmarkt des Europäischen Wirtschaftsraums sieht sie noch ungenutztes Potenzial.

Katrin Eggenberger hat für die Internetseite der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) ein Interview gegeben. Darin definiert sie die Stärke der EFTA, nämlich dass die Mitgliedsstaaten eine relativ homogene Gruppe bilden, welche den Freihandel vorantreibt. Vor diesem Hintergrund würden ihr aktuelle internationale Tendenzen, bei denen multilaterale Abkommen in Frage gestellt werden, Sorgen bereiten.

Die Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum und in der EFTA bildet laut Eggenberger gemeinsam mit dem Zollvertrag mit der Schweiz und der Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation einen Grundpfeiler der Aussenpolitik Liechtensteins. Der Zugang zum Europäischen Binnenmarkt sei für ein Land mit begrenztem Inlandsmarkt wie Liechtenstein sehr wichtig.

Das Potenzial des Europäischen Binnenmarktes betrachtet Eggenberger jedoch als noch nicht ausgeschöpft. Hier spricht sie Dienstleistungen und die Digitalisierung an. Liechtenstein wolle sich hierbei gerne am entsprechenden regulatorischen Prozess beteiligen. Neben der smarten Regulierung sei auch die Durchsetzung bestehender Regeln entscheidend, um Handelsbarrieren auszuräumen.

Hinsichtlich des Brexit unterstreicht die Aussenministerin, dass die Interessen von Liechtensteiner Bürgern und Unternehmen in Grossbritannien auch nach dem Ausstieg aus der EU gewahrt bleiben müssen. Sie hofft darauf, dass Liechtensteiner Firmen auch weiterhin Zugang zum britischen Markt haben werden. 

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