Der liechtensteinische Finanzsektor hat sich in der Coronavirus-Pandemie als stabil erwiesen und ist auch für kommende Herausforderungen gerüstet. Zu dieser Einschätzung kommt der Ausschuss für Finanzmarktstabilität. Er empfiehlt dennoch Zurückhaltung bei Dividenden und Aktienrückkäufen.

In seiner Sitzung am 29. Juni habe der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) die Wirtschaftslage und die  Entwicklungen im Finanzsektor vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie erörtert, informiert der AFMS in einer Mitteilung. Das zentrale Gremium der makroprudenziellen Aufsicht der Finanzmärkte in Liechtenstein bezeichnet den Finanzsektor des Landes trotz einer drohenden zweiten Runde der Pandemie und der aktuellen Rezession als „weiterhin stabil und gut für die kommenden Herausforderungen gerüstet“. 
Im Rahmen der Lagebesprechung habe sich der AFMS zudem mit den Empfehlungen des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) befasst, wird in der Mitteilung weiter erläutert. Hier empfiehlt der AFMS, den Empfehlungen des ESRB hinsichtlich einer „Beschränkung von Dividendenausschüttungen, Aktienrückkäufen und Auszahlungen von variablen Lohnbestandteilen für Banken, Versicherungsunternehmen, Rückversicherer und zentrale Gegenparteien bis Jahresende“ zu folgen. Ein gänzliches Verbot der aufgezählten Aktivitäten lehnt der AFMS jedoch angesichts „der deutlich überdurchschnittlichen Kapitalisierung des liechtensteinischen Banken-und Versicherungssektors sowie der gesetzlichen Rahmenbedingungen“ als nicht verhältnismässig ab.
Auch der aktuelle Wert des Antizyklischen Kapitalpuffers für Kreditinstitute soll bei 0 Prozent der risikogewichteten Aktiva verbleiben. Lediglich für die drei von der Finanzmarktaufsicht Liechtensteins (FMA) als systemrelevant eingestuften Instituten wird wie im Vorjahr ein Puffer von 2 Prozent der risikogewichteten Aktiva vorgegeben.

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