Die liechtensteinische Regierung spricht sich für einen Beitritt zum Internationalen Währungsfonds (IWF) aus. Die Mitgliedschaft soll vor allem zur Absicherung in Krisenzeiten dienen. Weitere Vorteile wären korrespondierende Ziele bei Handelswachstum und Stabilität der Wechselkurse.

Liechtenstein wird Beitragsverhandlungen mit dem IWF aufnehmen. Ein von der liechtensteinischen Landesregierung bereits im Mai gefasster Beschluss ist am 14. Juli an einer Medienkonferenz bekanntgegeben und erläutert worden. Der Landtag soll über den entsprechenden Bericht umfassend über den Beitrittsprozess informiert und frühzeitig in die Entscheidung eingebunden werden. 

„Die Zugehörigkeit zum Internationalen Währungsfonds ist für unser Land von grosser Bedeutung, dient sie doch der Absicherung für Krisenzeiten“, wird Daniel Risch in der Mitteilung der Regierung zur Medienkonferenz zitiert. Da Liechtenstein keine eigenen Zentralbank hat, fehle es dem Land im Krisenfall an einem Zugang zu rascher Liquidität, so der Regierungschef. Der IWF soll hier die Rolle eines sogenannten Kreditgebers letzter Instanz übernehmen. In einer Finanzkrise oder nach einer das ganze Land betreffenden Naturkatastrophe könne „die schnelle Verfügbarkeit liquider Mittel“ den entscheidenden Faktor darstellen, „um den Finanzsektor und letztendlich die Realwirtschaft vor grösseren Schäden zu bewahren“, heisst es in der Mitteilung. 

Neben der Absicherung im Krisenfall zählt die Regierung weitere Vorteile einer Mitgliedschaft im IWF auf: Ziele des IWF wie die Förderung eines ausgewogenen globalen Handelswachstums und die Stabilität der Wechselkurse korrespondierten mit den Interessen der exportorientierten Volkswirtschaft Liechtenstein. Zudem stärke ein Beitritt des Landes zum 190 Mitgliedstaaten zählenden IWF Reputation und Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandort und Finanzplatz.

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