Liechtenstein schickt zwei Bauprojekte ins Rennen um den sechsten internationalen Architekturwettbewerb Constructive Alps. Das Clinicum Alpinum in Triesenberg und das Matador Schulhausprovisorium in Vaduz überzeugten die Jury hinsichtlich ihrer klimaverträglichen Bauweise.

Zwei Liechtensteiner Bauprojekte haben es gemäss einer Medienmitteilung unter die 31 Anwärter auf den sechsten internationalen Klima-Architekturpreis Constructive Alps aus der Schweiz und Liechtenstein geschafft. Nominiert wurden das Clinicum Alpinum AG mit Hauptsitz in Triesenberg und das Schulhausprovisorium Matador der Berufsmittelschule in Vaduz.

Im Clinicum Alpinum werden Patienten mit Depressionen behandelt, für die das Gebäude ein geschützter und naturnaher Rückzugsort sein soll. Mit der Architektur verpflichtet es sich eigenen Angaben zufolge als erste Klinik im deutschen Sprachraum der "heilenden Architektur in heilender Umgebung". Durch den Einsatz regionaler Materialien wie Holz und Stein entspreche das Gebäude innen wie aussen den Ansprüchen an Nachhaltigkeit. 

Der Schulhaus-Neubau in Vaduz stockt die Räumlichkeiten der Berufsmittelschule für mehrere Jahre auf, teilt das mit der Umsetzung beauftragte Saal Architekturstudio mit. Einen Gewinn für die Umwelt und Kostenersparnis bringen die Off the Shelf-Ästhetik, die Entscheidung für standardmässig verfügbare Baumaterialien sowie eine Holzmassivbauweise,

Die 31 Nominierten aus der Schweiz und Liechtenstein einschliesslich der zwei Liechtensteiner Bauprojekte wurden unter 237 Einreichungen ausgewählt. In die engere Wahl kamen Wohnhäuser, Gewerbebauten, Berghütten, eine Kapelle, Schulen und Infrastrukturen, die alpines Bauen und Renovieren besonders klimaverträglich lösen. Dazu gehören 15 Sanierungen, drei Ersatzneubauten und 13 Neubauten. Die Jury hat ihre Wahl auf Basis ökologischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und ästhetischer Kriterien getroffen, heisst es. Wichtig bei der Entscheidung war der Jury auch, dass die Projekte Rücksicht auf die zukunftsweisende Entwicklung der alpinen Landschaft nehmen.

An dem Wettbewerb beteiligen sich die Länder der Alpenkonvention. Die architektonischen Klimaziele sind verankert in der Alpenkonvention, deren Vorsitz die Schweiz für die Jahre 2021 und 2022 übernommen hat. Mit dem Abkommen haben sich die Vertragsparteien Liechtenstein, Deutschland, Frankreich, Italien, Monaco, Österreich und Slowenien auf den Schutz und eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraums verständigt.

Die Preise werden während der Ministerkonferenz der Alpenkonvention im September in Brig VS verliehen. hg

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