Liechtensteins Volkswirtschaft hat durch die Pandemie keine stärkeren Einbussen erlitten als andere entwickelte Länder. Insbesondere der Finanzsektor des Landes wies eine hohe Widerstandsfähigkeit auf.

Die Wirtschaftsleistung von Liechtenstein sei durch die Pandemie nicht stärker beeinträchtigt worden als die anderer entwickelter Länder, schreibt die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in ihrem Volkswirtschaftsmonitor für das zweite Quartal 2021. Konkret wird im Volkswirtschaftsmonitor für 2020 ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts Liechtensteins um 5,7 Prozent gegenüber 2019 angegeben. Der entsprechende Wert für den Euroraum wird dort auf 6,6 Prozent beziffert. Dies ist nicht selbstverständlich, da das Wirtschaftswachstum Liechtensteins aufgrund der geringen Grösse des Landes und seiner Exportabhängigkeit, aber auch aufgrund der Bedeutung des Finanzsektors für die Wirtschaftsleistung volatiler als in anderen Ländern sei, erläutern die Analysten der FMA im Monitor. 

Als Gründe für das gute Abschneiden führen die Analysten an, dass der Finanzsektor des Landes anders als in der Finanzkrise von der Pandemie nicht stark beeinträchtigt wurde. „Der liechtensteinische Finanzsektor zeigte in der Pandemie eine hohe Widerstandsfähigkeit und setzte seinen Wachstumskurs auch zu Beginn des Jahres fort“, heisst es im Monitor. Auch die Güterexporte seien weniger stark zurückgegangen, da die Industrie von der zweiten und dritten Welle der Pandemie weniger stark beeinträchtigt wurde. In den ersten Monaten des laufenden Jahres hätten die Güterexporte zudem bereits wieder das Niveau von vor der Krise überschritten, schreiben die Analysten.

Auch der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) schätzt die Auswirkungen der Pandemie auf die Stabilität des heimischen Finanzmarkts gering ein. Die Entwicklungen müssten allerdings „vor dem Hintergrund der Schuldennachhaltigkeit und der nach wie vor hohen Unsicherheit weiterhin genau beobachtet werden“, erläutert das makroprudenzielle Aufsichtsgremium des Landes in einer Mitteilung der Landesregierung. „Da derzeit kein exzessives Kreditwachstum feststellbar ist“, belässt der AFMS die Quote des Antizyklischen Kapitalpuffers für die Banken unverändert bei 0 Prozent des Gesamtrisikobetrags.

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