Erbprinz Alois hat in einem Interview die Vorteile der liechtensteinischen Verfassung hervorgehoben. Die Monarchie bringe dem Land Stabilität, während Liechtenstein auch dank der direkten Demokratie und der Gemeindeautonomie demokratischer sei als manche Republiken.

Die Verfassung Liechtensteins hat sich aus der Sicht von Erbprinz Alois bewährt. „Eine Monarchie bringt sehr viel Stabilität und Kontinuität, weil das Staatsoberhaupt sich nicht regelmässig einer Wiederwahl stellen muss“, sagt das Staatsoberhaupt in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“. Damit könnten auch langfristige Themen auf die politische Agenda gesetzt werden. „Ohne die massgebliche Rolle des Fürsten wäre Liechtenstein zum Beispiel Anfang der Neunzigerjahre weder der Uno noch dem EWR beigetreten.“

Aus der Sicht von Erbprinz Alois ist Liechtenstein „in vielerlei Hinsicht viel mehr eine Demokratie als viele Republiken“. „Wir haben ein enormes Gestaltungsrecht des einzelnen Bürgers mit einer weitgehenden direkten Demokratie. Wir haben dezentrale Strukturen, viel Gemeindeautonomie.“ Die Rechte des Fürsten wie das Veto- und das Begnadigungsrecht entsprächen den Rechten von Staatsoberhäuptern in vielen Republiken. Das Volk könne dem Fürsten seit der Verfassungsänderung von 2003 auch das Misstrauen aussprechen. Falls das eines Tages geschehe, „dann würde der Fürst wahrscheinlich von sich aus zurücktreten, oder das Fürstenhaus müsste sehr gute Gründe haben, den Fürsten trotzdem im Amt zu lassen“.

Erbprinz Alois lobt den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), in den sein Vater Hans-Adam II. das Land geführt hat. Liechtenstein habe gute Erfahrungen mit der Mitgliedschaft gemacht. „Ich denke, der EWR wird noch lange bestehen. Bekanntlich halten Provisorien am längsten.“ 

Das Interview wurde aus Anlass des 300-jährigen Bestehens des Fürstentums geführt. 

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