Exportförderung Switzerland Global Enterprise (S-GE)
Liechtenstein ist ein ausgeprägtes Exportland und generiert damit eine hohe Wertschöpfung. Damit diese weiter gestärkt und gefördert werden kann, hat Liechtenstein eine Rahmenvereinbarung mit Switzerland Global Enterprise (S-GE) abgeschlossen. Somit stehen Liechtensteiner Unternehmen ein grosses Angebot an Dienstleistungen und individuelle Unterstützung zur Verfügung.
Dienstleistungen von Switzerland Global Enterprise
Liechtensteinische KMU profitieren von folgenden Grundleistungen von Switzerland Global Enterprise (S-GE):
- Kostenloser Zugang zu Erstinformationen auf der Webseite s-ge.com. Darin enthalten sind News aus aller Welt, Exportveranstaltungen, Messekalender, aber auch verschiedene Online-Tools. Ebenfalls enthalten ist der kostenlose Zugang für Unternehmen aus Liechtenstein zu Zolltarifen via dem ansonsten kostenpflichtigen Dienst MendelOnline.
- ExportHelp, eine Hotline mit Spezialisten, die Fragen zum Export entgegennehmen und innerhalb 24 Stunden mit ersten Lösungsansätzen weiterhelfen (+423 236 69 05 oder +41 844 811 812, ).
- Kostenlose individuelle Beratungsgespräche mit einem S-GE-Berater und eventuell einem Repräsentanten eines Swiss Business Hub, in dem konkret und individuell auf die Exportidee eingegangen wird.
Zusätzliche S-GE-Dienstleistungen mit dem Exportscheck
Mit einem Exportscheck können auch kostenpflichtige Exportleistungen von Switzerland Global Enterprise, wie etwa die Vertriebspartnersuche, Marktanalysen oder Marketingleistungen, erworben werden. Weitere Informationen zum Exportscheck finden Sie hier.
Für die Ausgabe der Exportschecks ist das Amt für Volkswirtschaft zuständig. Interessierte wenden sich an Margarethe Hoch (+423 236 69 42, ).
7 Tipps für den reibungslosen Export-Einstieg von Philip Morger, Switzerland Global Enterprise
1. Wählen Sie das passende Modell
Das Geschäftsmodell, welches in Liechtenstein gut funktioniert, kann oft nicht eins zu eins für den Zielmarkt übernommen werden. Vor dem Start ins internationale Geschäft gilt es daher folgende Grundsatzfrage zu klären: Export- oder Internationalisierungsmodell?
Beim Exportmodell akquirieren Sie als KMU die internationalen Kunden aus dem Fürstentum Liechtenstein heraus oder Sie arbeiten eng mit Partnern zusammen.
Beim Internationalisierungsmodell bearbeiten Sie den ausländischen Markt selbst vor Ort. So werden einige der Wertschöpfungsaktivitäten, wie Verkauf, Marketing oder Logistik, in den Exportmarkt verlagert. Welches Modell sinnvoll ist, hängt von Faktoren wie Komplexität des Produktes oder der Dienstleistung, Intensität der Kundenbeziehungen oder dem logistischen Aufwand ab.
2. Prüfen Sie digitale und automatisierte Lösungen
Eine gute Marktstellung im Fürstentum Liechtenstein allein ist noch kein Indiz für raschen Markterfolg im Ausland, aber mit Sicherheit ein guter Ausgangspunkt. Eine erfolgreiche Marktbearbeitung erfordert viel Zeit und Ressourcen. Durch die Digitalisierung und Automatisierung ergeben sich neue Möglichkeiten der Prozessoptimierung. Prüfen Sie, wie Ihr Unternehmen durch digitale Unterstützung mehr Kunden erreichen und für ein besseres Kundenerlebnis sorgen kann.
3. Starten Sie klein und in nahen Märkten
Die Auswahl an möglichen Exportmärkten ist gross und vorab kann gesagt werden: Den «einfachen Markt» gibt es nicht. Beim Start in die Internationalisierung lohnt es sich, die Kräfte zu bündeln und einen Markt nach dem anderen zu erschliessen. Weiter ist es für Liechtensteiner KMU sinnvoll, die kulturell verwandten und geografisch nahen Märkte anzuvisieren.
4. Lernen Sie die Marktmechanismen kennen
Im Ausland funktionieren die Dinge oft etwas anders als in der Heimat. Nicht nur regulatorische und rechtliche Bedingungen müssen beachtet werden, auch kulturelle Unterschiede können einen grossen Einfluss auf das Geschäft haben. Dies trifft auch auf die benachbarten Länder zu, denn selbst hier kann es Missverständnisse geben. Überlegen Sie sich gut, welche Mechanismen in Ihrem Zielmarkt gelten und wie Sie Ihre Anspruchsgruppen erreichen können.
5. Wählen Sie die richtige Preisstrategie
Im Ausland ist das Absatzpotenzial für KMU oft grösser, dafür haben die Wechselkurse und die lokale Kaufkraft einen Einfluss auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Den Preis sollten Sie sorgfältig auf den jeweiligen Markt abstimmen. In einigen Fällen ist es sinnvoll, alternative Finanzierungsmodelle zu testen oder das Angebot modular zu gestalten.
6. Klären Sie die Finanzierungsfragen möglichst früh
Die Finanzierung ist für Unternehmen ein zentrales Export-Hemmnis. Aus diesem Grund kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, zuerst im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz ein gewisses Mass an unternehmerischer Grösse aufzubauen. Nebst den internen Finanzierungsquellen gibt es oft Möglichkeiten der externen Förderung. Behalten Sie aber im Auge, dass Export kein Kurzzeitprojekt ist und der Aufbau eines neuen Marktes einige Jahren dauern kann.
7. Bleiben Sie agil
Das globale Umfeld ist von Unsicherheiten geprägt: Zum einen verändern sich durch die Covid-19-Pandemie die Märkte und Kundenbedürfnisse. Hinzu kommen Handelsstreitigkeiten, geopolitische Spannungen und protektionistische Massnahmen. Wenn Sie international durchstarten möchten, müssen Sie agiler und solider als Ihre Konkurrenz mit Volatilität und Unsicherheiten umzugehen vermögen.