Das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten haben eine politische Einigung über neue Offenlegungspflichten in Bezug auf nachhaltige Investitionen und Nachhaltigkeitsrisiken erzielt. Der Liechtensteinische Bankenverband begrüsst dies.

Das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten haben sich am 7. März geeinigt, wie Finanzmarktteilnehmer und Anlageberater Aspekte in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (sogenannte ESG-Kriterien) künftig berücksichtigen und in den Anlage- und Beratungsprozess integrieren müssen. In der neuen EU-Verordnung wird auch geregelt, wie Anleger über die Erfüllung ihrer Pflicht zur Berücksichtigung der ESG-Kriterien unterrichtet werden müssen.

Die neue Verordnung soll zur Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens sowie den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen beitragen. Laut der EU-Kommission sowie den Schätzungen von Beratungsunternehmen zufolge reicht es nicht aus, wenn nur der öffentliche Sektor in die Erreichung von Klimazielen investiert. Um die Ziele zu erreichen, müsse ein grosser Teil der Investitionen auch von privaten Investoren kommen.

Der Liechtensteinische Bankenverband (LBV) begrüsst die EU-Einigung in einer Medienmitteilung. Laut LBV-Geschäftsführer Simon Tribelhorn wird die neue Verordnung „sowohl auf Seiten der Finanzintermediäre als auch auf Seiten der Anleger eine wichtige Orientierungshilfe bieten und beide in die Lage versetzen, besser fundierte Entscheidungen zu treffen, sodass verantwortungsvoller investiert und Nachhaltigkeit gefördert werden kann“ .

Die Verordnung ist auch für den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) relevant und gilt somit auch für Liechtenstein. Sie wird am 20. Tag nach Publikation im EU-Amtsblatt in Kraft treten und ist zwölf Monate nach Veröffentlichung anzuwenden. „Die neuen Vorgaben dürfen weder in ihrer Tragweite noch in zeitlicher Hinsicht unterschätzt werden - zwölf Monate zur Umsetzung ist kurz und verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.”, sagt Tribelhorn dazu.

Für den liechtensteinischen Bankenplatz sei die Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen und gehöre nebst Stabilität und Qualität auch zu den drei Eckpfeilern der Zukunftsstrategie, der Roadmap 2020. In diesem Zusammenhang engagiert sich auch der LBV für Nachhaltigkeit. Im vergangenen Jahr ist er unter anderem dem internationalen Netzwerk Financial Centres for Sustainability (FC4S) beigetreten, dem mittlerweile 20 internationale Finanzplätze angehören.

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