Führungsaufgaben, Familienzeit – zwischen Schaan und Göfis

Marco R. über Rückschläge, Weltreisen und den Mut, Dinge einfach zu tun.

Schon zum vierten Mal ist Marco Rosche Teil der FMA Mechatronic Solutions AG und das aus gutem Grund. Der Assistent der Geschäftsführung blickt auf einen spannenden Lebensweg zurück, voller Erfahrungen, Richtungswechsel und mutiger Entscheidungen. Eine Geschichte, die alles andere als gewöhnlich ist und der man gerne zuhört.

«Ich bin 45 Jahre alt, komme aus Österreich, wohne in Göfis, bin geschieden und habe zwei Kinder, sie sind 10 und 13 Jahre alt. Ich habe als Elektriker angefangen, mich immer weitergebildet, bin viel gereist, habe studiert, Familie gegründet und mich dann wieder neu erfunden. Das alles gehört zu mir.»

Sein Arbeitsweg? Eine Mischung aus Alltag und Auszeit.

«Bei schönem Wetter fahre ich mit dem Rennrad zur Arbeit, von Göfis nach Schaan sind es 15 Kilometer. Eine gute Strecke, auch sportlich gesehen. Mit dem Auto brauche ich im Berufsverkehr fast gleich lange. Mit dem Rennrad habe ich Bewegung, frische Luft und eine Dreiviertelstunde um meine Gedanken schweifen zu lassen.»

Dass er heute dort ist, wo er ist, war alles andere als geradlinig.

«Das erste Mal kam ich zur FMA direkt nach dem Bundesheer. Der Franken stand bei ca. 1,56 – das ist lange her. Ich suchte einen Job und der Verdienst in Liechtenstein war besser. Damals gab es noch eine andere Unternehmensleitung, aber ich habe mich sehr wohl gefühlt. Dann kam die Wirtschaftskrise, und ich habe in die Schweiz gewechselt.»

Es sollte nicht der letzte Wechsel sein. Marco Rosche kehrte mehrmals zurück, weil die Arbeit ihn reizte und das Umfeld stimmte.

«Beim zweiten Mal hat mich mein damaliger Chef zurückgeholt. Später habe ich meine zukünftige Frau kennengelernt, und wir sind gemeinsam auf Weltreise gegangen, da habe ich die FMA wieder verlassen. In der Zeit dazwischen habe ich den technischen Kaufmann gemacht und nebenbei bei der FMA das Lager neu aufgebaut.»

Die Weltreise wurde zum Wendepunkt.

«Ich war 26, wollte unbedingt Englisch lernen und hatte nicht viel Geld, also entschied ich mich, als Au-pair nach England zu gehen. Als Mann war das eher ungewöhnlich. Aber ich hatte immer einen guten Draht zu Kindern, war bei der Wasserrettung aktiv und Judotrainer. In einer Diskothek lernte ich dann meine zukünftige Frau kennen. Beim zweiten Treffen sagte sie, sie wolle auf Reisen gehen. Beim fünften fragte ich: Kann ich mitkommen? »

Er lacht. Sie nahm ihn wohl nicht ganz ernst, doch Marco Rosche war überzeugt und zog es durch.

«Ich kündigte alles: Job, Wohnung, Ausbildung. Eine Woche lang hörte ich dann nichts von ihr. Sie war völlig überfordert. Aber sie flog tatsächlich los und ich kam eine Woche später nach. Mexiko, Mittelamerika, Südamerika, Neuseeland, Australien, Südostasien. Es war eine wunderschöne, unvergessliche und einfach unglaubliche Zeit.»

Zurück in Österreich bauten sie ein Haus, heirateten, bekamen zwei Kinder und trennten sich.

«Es hat leider nicht gehalten, aber ich bereue nichts. Ich habe zwei wundervolle Kinder. Ich habe die Kinder von Samstag bis Mittwoch. Am Nachmittag, an dem sie keine Schule haben, bin ich zu Hause, wenn sie aus der Schule kommen. Ich koche, helfe bei den Hausaufgaben, bin präsent. Meine Tochter liebt den Montagnachmittag mit mir, das ist unsere Zeit.»

Heute lebt Marco Rosche strukturiert und bewusst.

«Ich stehe morgens früh auf, mache eine kleine Yoga-Runde, fahre oft mit dem Rennrad zur Arbeit, komme nach Hause und mache das, was eben ansteht. Ich bin jemand, der gerne einen Plan hat, das tut mir gut.»

Neben seinem Job als strategischer Projektleiter und Assistent der Geschäftsführung macht er eine BWL-Ausbildung, ist Datenschutzbeauftragter und bleibt sportlich aktiv.

«Ich war als Kind eher faul, das hat mich lange beschäftigt. Aber ich habe die Berufsmatura gemacht, Englisch gelernt, mich immer weiterentwickelt. Jetzt mache ich ein BWL-Studium, weil ich es mir beweisen will. Und weil ich weiss, dass es mir beruflich weiterhilft.»

Liechtenstein ist für ihn nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Ort mit Qualität.

«Ich arbeite gerne hier. Die Wege sind gut, die Arbeitskultur ist angenehm und die FMA ist ein Unternehmen, dessen Wurzeln ich kenne. Ich fühle mich angekommen.»

Und wenn man ihn fragt, ob er glücklich sei, sagt er ohne Zögern:

«Ich habe viel erlebt. Ich habe einen tollen Job, zwei Kinder, die ich über alles liebe, ich bin gesund – ja, ich bin wirklich glücklich.» Marco Rosche ist kein Mensch, der Dinge dem Zufall überlässt. Er entscheidet bewusst, handelt mutig und bleibt dabei sich selbst treu. Seine Geschichte zeigt: Es braucht nicht immer einen perfekten Plan. Manchmal reicht es, dem Leben und sich selbst zu vertrauen.